
Schattenthema Beziehung und Sexualität #3
Auch wenn in meinem Leben schon einiges an Gefrorenem im Lichte der Bewusstheit schmelzen konnte, sich ein zufriedenes Lebensgefühl einstellt, stoße ich in engen Beziehungen immer wieder auf Grenzen. Es ist wohl der Urschmerz der Trennung vom Göttlichen selbst – der hier auf seine Erlösung wartet – momentan unaushaltbar scheint und durch die Trennung im Aussen immer wieder ausgelöst wird. Hier liegen wohl die intensivsten Schmerzpunkte verborgen, sodass es schwer fällt ihnen zu begegnen. Das Leben lässt sich auch nicht erzwingen und so begegnet mir oft Widerstand, wenn ich allzu schnell in die Tiefe rausche. Tatsächlich wünsche ich mir mehr Geduld mit mir und folglich auch mit anderen. Das Gras wächst eben auch nicht schneller, wenn ich daran ziehe. Meine manchmal zu forsche Herangehensweise bringt mir gerade in intimen Beziehungen immer wieder Trennung, das Gegenteil der wünschenswerten Verbindung. – Und deshalb motiviert mich dies hier genauer zu forschen.

Im großen Schattenthema Beziehung und Sexualität nehme ich enormes Potential wahr, das es zu befreien gilt. Jahrhunderte patriarchaler Strukturen haben tiefe Spuren in unserer Psyche hinterlassen, die sich blockierend in unser Nervensystem eingenistet haben. Wir merken gar nicht, wie unbewusst wir miteinander umgehen, da wir in einem Nebel von kollektivem Trauma umherirren und meist nicht mal eine Ahnung von der unterdrückten, vielleicht größten Power in uns haben. Hierbei haben die Religionen seit Jahrhunderten einen dunklen Schleier ausgebreitet, indem die Sexualität als sündhaft im Namen Gottes erklärt wurde, um die Schäfchen schön bei Stange zu halten. Dies gelang durch gewaltsame Unterdrückung des Weiblichen als Verführung des Bösen, die ausgemerzt werden muss und im schlimmsten Fall am Scheiterhaufen endet. Damit wurde vorwiegend von den Religionen, die Ausdruck des Göttlichen sein sollten, der Hahn zum unverzichtbaren lebensspendenden Energiefluss abgedreht. Ist es nicht paradox, dass die höchste spirituelle Kraft, welche die Religionsstifter, wie Jesus und Buddha in jedem Menschen erkannten und entflammen wollten, von den Nachfolgern eher verhindert wurde und damit auch eine glückselige Verwirklichung extrem erschwert. Die Motivation ist für mich klar: Macht, die Kontrolle über die Herde. Das unheilvolle Ergebnis sehen wir in der aktuellen Weltsituation, die ich gleichzeitig als die größte Chance erkenne. Was wäre, wenn jeder seiner göttliche Bestimmung nachkommen würde?

Angst, Scham und Schuld sind dermassen verinnerlicht, dass ein natürlicher Zugang zur höchsten menschlichen Erfahrung, der Verbindung der Pole, in Form von Mann und Frau, gar nicht wirklich existent scheint. Genau jetzt ist es an der Zeit diese Energien wieder zusammen zu bringen und dem wahren Stellenwert des Weiblichen die gebührende Ehre zu erweisen und damit den dringend notwendigen Ausgleich wieder herzustellen. Hingabe, Sanftmut, Kreativität, Inspiration, Mitgefühl, Verletzlichkeit, Sinn für Schönheit, Intuition, Offenheit sind einige jener weiblichen Qualitäten, die wir abgewertet haben. Wie wäre nun eine Verbindung mit den männlichen Qualitäten wie Durchsetzungskraft, Klarheit, Planung, Analyse, Mut usw. ? Das ist die Frage, die mich bewegt?

Gern würde ich hier den Nebel etwas klären – indem die gewaltigen Verletzungen auf beiden Seiten sichtbar werden und tatsächlich einer nicht dualen Verbindung als Mensch immer näher zu kommen. Aus meiner Erfahrung ist eine Heilung alter individueller, aber auch kollektiver Traumata, in Gruppen bewusster Menschen gut möglich. (Bei schweren persönlichen Traumen mag eine professionelle Hilfe notwendig sein.) Aus meiner Erfahrung entspannt sich das Nervensystem im wertschätzenden Austausch und wenn es sich sicher fühlt entsteht eine natürliche Tendenz zur Entgiftung der Psyche. So kommen die alten Blockaden unweigerlich ans Licht und auch schwierigste Verletzungen können verdaut und integriert werden. Natürlich erfordert es trotzdem Mut, besonders vor anderen Menschen die verborgenen Wunden zu öffnen, doch der Benefit sind wahre Wunder und eine unaussprechliche Gnade in Form von höchster Energie, die ich nur Liebe nennen kann. So öffnen wir uns einem Feld voller Kreativität und Wissen für die Lösung letztlich aller Probleme. Ganz allmählich entsteht ein natürliches ethisches Verhalten aus der inneren Verbundenheit, die zum Wohle aller ist.

Diese Erfahrung ermutigt mich immer wieder hinzuschauen, wo es weh tut. Vor allem, wenn sich Ängste oder scheinbar unüberwindbare Grenzen zeigen, dann weiss ich, dort ist noch ein Schatz für mich zu entdecken. Diese Enthüllungen schaffen Wunder und zwar aus den Wunden, die heilen. Was in mir heilt, heilt auf einer Ebene die ganze Welt. Innen und Aussen sind verbunden, so ist das Wechselspiel, die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis, welche wir fühlend nutzen können. Unsere Projektionen im Aussen sind etwas, das wir im Inneren wahr nehmen, nicht fühlen wollen und es scheinbar lieber im Aussen sehen und dann glauben wir, wir müssen es nicht fühlen, was für ein verrücktes Spiel. Ich kann nur ermutigen auch deine Schätze zu heben. Das schafft Verbindung mit dem höchsten Sein als genau der Mensch, der du jetzt bist, mit allen scheinbaren Schwächen, deiner Verletzlichkeit und deinem Mut dich damit zu zeigen, denn dein Licht braucht die Welt jetzt. Schön, dass wir gemeinsam gehen, auch wenn es nur ein Stück ist. Jeder macht seinen Weg in seiner Geschwindigkeit – nicht irgendwann, sondern genau JETZT – es gibt keinen Ausweg …

Ich stelle mich auf jeden Fall meinem Schatten in Beziehung und Sexualität und werde hiermit initativ und zwar in einer Gruppe von offenen Menschen, die die zwischenmenschlichen Themen ehrlich beleuchten wollen und Teil der globalen Heilung sein möchten. Bei Interesse gerne melden – Herzlichen Dank für deine Zeit und unsere Verbindung – gerne Weiterleiten.
Fall du Resonanz in dir verspürst, würden mich deine Gedanken dazu interessieren, Austausch und Verbindung bringen die Energien in Fluss – so freue mich über dein Feedback 🙂 und natürlich gern teilen oder weiterleiten … anbei noch ein spannender Podcast von ILAN STEFANI, zum Thema Trauma, Tantra, Vereinigung und Grenzen in Beziehung und Sexualität.







Lieber Tom, du schreibst so ehrlich und klar.
Und so Schmerzvoll die Liebe auf allen Ebenen auch SEIN kann so wundervoll und lebendig wie eine sprudelnde Quelle kann sie sein.
Liebe Heidemarie, momentan sprudelt es gerade so heraus und ist ein Folge der ewigen Hingabe an den Moment, der eben immer wieder auch durch den Schmerz führt und über den Körper fließend zur Liebe wird, danke für dein Sein Alles liebe!
Danke für dein Herzvolles spürbares Teilen🙏 ✨ Vorallem bei deinen persönlichen Erfahrungen und wie du darauf hinsiehst fühl ich viel Resonanz in mir. Und JA soviel hat sich mir geöffnet ist an Transformation in mir geschehen in einer Weise die ich nur den Spiegel einer nahen Beziehung erleben durfte 💛
Zu Ilan Stephanies glasklarem Podcast zu Trauma und Grenzen ein JA 🌟
Bin zu Dir über die wundervolle Viveka Groten gestossen✨
Alles Liebe zu Dir
Kathrine
Liebe Kathrine, wie wundervoll, freue mich sehr über deine Resonanz, da ich oft meine es ergeht nur mir so 😉 das Teilen unserer Erfahrung ist eben so wichtig und die bestätigt dann die Erkenntnis, wie verbunden wir doch alle sind … gleichzeitig löst sich was – wie schön dieser Austausch – gerne mehr – Alles Liebe Thomas